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Erfolgreicher Erstflug
Mit diesem Meilenstein gelingt der Türkei der Aufstieg zur Kampfjet-Nation
Stand: 16:48 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten
Von Gerhard Hegmann
Freier Wirtschaftsredakteur
Der künftige Stolz der türkischen Luftwaffe: der Kampfjet „Kaan“
Quelle: picture alliance / Anadolu
Es dauerte zwar ungewöhnlich kurz, doch der Kampfjet „Kaan“ hat seinen Erstflug erfolgreich absolviert. Für den türkischen Präsidenten Erdogan bedeutet das einen Triumph über die USA. Zunehmend strebt Ankara eine Autarkie bei der Herstellung moderner Kampfflugzeuge an.
Es ist ein historischer Meilenstein für die stark wachsende Rüstungsindustrie der Türkei: Der eigene Kampfjet mit der Bezeichnung „Kaan“ – was im Türkischen so viel bedeutet wie „Herrscher“ – hat seinen Erstflug erfolgreich absolviert.
Der zweistrahlige Kampfjet ist ein Modell der sogenannten 5. Generation mit Tarnkappeneigenschaft. Er ist also vom Radar schwer zu erfassen. Bis der künftige Stolz der türkischen Luftwaffe einsatzbereit ist, wird aber noch Jahre dauern.
Der Erstflug in Mürted bei Ankara dauerte nach Angaben des Chefs des Luftfahrtkonzerns Turkish Aerospace Industries, Temel Kotil, 13 Minuten bei einer Flughöhe bis zu 2,44 Kilometer. Das ist ungewöhnlich kurz. Zum Vergleich: Vor 30 Jahren landete der Eurofighter bei seinem Premierenflug erst nach 40 Minuten.
Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist der Erstflug des eigenen Kampfjets ein Triumph über die USA. Die Türkei war ursprünglich an der Produktion von Amerikas Kampfjet F-35 beteiligt, den künftig auch Deutschland erhält.
Als die Türkei jedoch russische S-400 Flugabwehrsysteme kaufte, beendeten 2019 die USA die F-35-Beteiligung Ankaras. Nunmehr war Erdogan noch engagierter, sein eigenes Kampfjetprojekt voranzutreiben – um unabhängiger zu werden.
Die Türkei strebt an, weltweit eines der wenigen Länder zu werden, die über die gesamte Wertschöpfungskette für die Herstellung moderner Kampfflugzeuge verfügt – von der Technologie über die Infrastruktur bis hin zu Beschäftigten mit dem Know-how und den Fertigungskapazitäten. In verschiedenen türkischen Unternehmen werden moderne Sensoren, Radare und andere Rüstungstechnik entwickelt.
Erstflug hat sich immer wieder verzögert
Die 2011 gestartete Entwicklung eines eigenen Kampfjets mit der damaligen Bezeichnung TFX (Turkish Fighter Experimental) wurde durch den F-35-Rauswurf zum nationalen Prestigeprojekt. Ursprünglich sollte der von Erdogan mit dem Namen „Kaan“ bezeichnete 21 Meter lange Fighter bereits im vergangenen Jahr zu den Feierlichkeiten zur Gründung der Republik vor 100 Jahren abheben. Dann hieß es, zum Jahresende 2023.
Nun hat der Erstflug geklappt, mit dem sich die Türkei einen Platz im Kreis der Nationen mit eigenem Kampfjet sichert. Zuletzt war 2022 Südkorea ebenfalls mit einem Tarnkappenjet der 5. Generation dieser Gruppe beigetreten.
Noch ist der vom Luftfahrtkonzern Turkish Aerospace Industries entwickelte und gebaute Kampfjet indirekt auf US-Technik angewiesen, denn die beiden Triebwerke stammen von General Electric. Aber die Türkei arbeitet auch hier an einer eigenen Lösung. Erste Auslieferungen des „Kaan“-Jets an die türkische Luftwaffe sind ab 2028 geplant.
Schrittweise löst sich das Nato-Mitglied Türkei damit von der US-Abhängigkeit. Die Unabhängigkeit gilt als „nationales Interesse“. Historisch gesehen entwickelt sich die Türkei von einer verlängerten Werkbank der US-Rüstungsindustrie mit einstiger Lizenzfertigung von F-16-US-Kampfjets zum eigenen Produzenten.
Branchenkenner sprechen von einer inzwischen beeindruckenden Palette türkischer Modelle, mit der Ankara nach Autarkie bei der Waffenbeschaffung strebt und sich selbst zum Rüstungsexporteur entwickelt. Das Portfolio reicht von Drohnen des Herstellers Baykar, die von der Ukraine im Angriffskrieg der Russen genutzt werden, über den Erstflug der großen unbemannten Kampfdrohne Anka 3 im Dezember 2023 bis zum aktuellen Premierenflug von „Kaan“.
Die unbemannte türkische Kampfdrohne „Anka 3“
Quelle: picture alliance / AA
Der Kampfjet soll zwar etwa ab 2030 das US-Modell F-16 bei der türkischen Luftwaffe ganz oder teilweise ablösen. Aber dennoch braucht Ankara als Übergangslösung neue Kampfjets. Hier gab es im Januar einen Durchbruch. Nachdem die Türkei den Beitritt Schwedens zur Nato ratifizierte, gaben die USA grünes Licht für weitere 40 F-16 Kampfjets.
In einem Gesamtpaket über 23 Milliarden Dollar werden F-16-Jets der Türken modernisiert, neue Exemplare sowie Radare und Bomben geliefert. Angeblich wird sogar eine Wiederaufnahme der Türkei in das F-35-Programm diskutiert.
Pikant ist, dass die USA im Januar ebenfalls beschlossen, für 8,6 Milliarden Dollar auch an Griechenland neue Kampfjets zu liefern – ausgerechnet F-35. Nach wie vor wird wohl ebenfalls über einen Kauf von Eurofighter-Kampfjets an die Türkei gesprochen.
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